Oft werden die Begriffe Remarketing & Retargeting synonym verwendet, allerdings gibt es einige Unterschiede zwischen den Begrifflichkeiten. Wir erklären’s Ihnen ganz einfach im folgenden Artikel!

Sicher kennen Sie das Problem: Ihr Online-Marketer wirft mit unzähligen Begriffen um sich, doch Sie verstehen nur Bahnhof. Wahrscheinlich hat er Ihnen schon einmal von Remarketing oder Retargeting erzählt…doch was war das noch einmal genau? Damit der AdWords-Zug nicht ohne Sie abfährt, erklären wir Ihnen, was es mit den Begriffen auf sich hat und zeigen Ihnen, welche Werbemöglichkeiten Google neben den herkömmlichen Textanzeigen zur Verfügung stellt, um Ihre Kunden noch effektiver einzufangen und Ihre Umsätze in ungeahnte Höhen zu treiben.

Remarketing

Bestimmt haben Sie schon einmal ein Produkt bei Amazon in den Warenkorb gelegt, doch schlussendlich haben Sie die Seite ohne Kauf wieder verlassen. Bestimmt ist Ihnen dabei auch aufgefallen, dass Ihnen Amazon direkt im Anschluss eine E-Mail mit dem nicht-gekauften Produkt aus Ihrem Warenkorb zugesendet hat. Was für eine nette und aufmerksame Geste des Shopping-Giganten, könnte man meinen.

Doch an dieser Stelle müssen wir Sie enttäuschen: Die Mail in Ihrem Postfach war kein Zufall und schon gar keine aufmerksame Idee des netten Mitarbeiters, dem das Produkt in Ihrem Warenkorb aufgefallen ist. Diese E-Mail war das peinharte Remarketing, mit dem Amazon bei Ihnen angeklopft, um herauszufinden, ob Sie das anvisierte Produkt nicht vielleicht doch noch kaufen möchten – immerhin hat es das Produkt bis in Ihren Warenkorb geschafft.

Remarketing zielt darauf ab, potentielle Kunden nach einer definierten Interaktion – wie etwa typischerweise dem Verlassen des Warenkorbs ohne Produktkauf – eine Erinnerungsmail zu schicken und sie so in der Kaufabsicht bzw. Conversionabsicht zu bestärken. Schließlich zeigten diese Nutzer bereits die tendenzielle Absicht, einen Kauf oder eine Conversion durchzuführen.

Und während Sie nach diesem Hinweis vielleicht lachen und denken, welche Menschen denn auf solch banale Remarketing-Mails reagieren sollten, hat Amazon exakt in dieser Sekunde schon wieder abertausende E-Mails an Warenkorb-Abbrecher ausgeschickt und zum Abschluss unzähliger Produktkäufe beigetragen.

Remarketing: Umsatzsteigerung ohne Mehrkosten

Doch nicht nur Amazon arbeitet erfolgreich mit gezielten Remarketing-Techniken: Schon 2015 nutzen mehr als ein Viertel der 1000 umsatzstärksten Unternehmen weltweit Remarketing – mittlerweile sind die Zahlen weit höher. Als erfolgreichste Remarketing-Technik steigert das Versenden von E-Mails an Warenkorb-Abbrecher schließlich nicht nur die Umsätze, sondern verringert zudem die Chance, dass ein potentieller Kunde seine Kauf- oder Dienstleistungsbedürfnisse bei der Konkurrenz stillt. Und wer unterstützt schon gerne die eigene Konkurrenz?

Die Vorteile vom Remarketing liegen auf der Hand: Automatisierte E-Mails bestärken potentielle Kunden in Ihrer Kaufabsicht und dies ohne Mehrausgaben. So treiben Remarketingkampagnen nicht nur Ihre Umsätze, sondern vor allem auch Ihren ROI in die Höhe – Jede Conversion mehr bedeutet schließlich mehr Einkommen bei keinen Mehrausgaben.

Wertschätzung durch Kunden

Keine Angst: Ihre Kunden haben kein Problem mit Remarketing-Mails – im Gegenteil. Wie eine im anglophonen Sprachraum durchgeführte Studie von AgilOne gezeigt hat, begrüßen über 40% der Remarketing-Empfänger zwischen 25 und 34 die Ihnen geschenkete Aufmerksamkeit durch Remarketing-Techniken.

Kurz um: Remarketing lässt also nicht nur Ihre Umsätze ohne zusätzliches Werbebudget effektiv steigern, sondern auch die Wertschätzung Ihrer Kunden. Eine klassische win-win Situation.

Doch wodurch unterscheidet sich nun Remarketing von Retargeting?

Retargeting

Bestimmt hatten Sie schon einmal das Gefühl, von einer Werbung verfolgt zu werden: Einmal auf eine Webseite geklickt und zack, ist die entsprechende Werbung plötzlich überall. Dass dies kein Zufall sein kann, ist Ihnen sicherlich bewusst – Viel mehr setzen Unternehmen diese sogenannte Retargeting-Technik ein, um sich bei potentiellen Kunden, die bereits Interesse an den angebotenen Produkten oder Dienstleistungen zeigten, jedoch keinen Kaufabschluss durchführten, nochmals in Erinnerung zu rufen.

Retargeting (von Google fälschlicherweise als Remarketing deklariert) funktioniert über das Google AdWords Display-Netzwerk. Dies bedeutet, um eine Retargeting-Kampagne zu starten, benötigen Sie Werbebanner in unterschiedlichen Formaten. Diese Werbebanner werden schließlich an jene Kunden ausgeliefert, die Sie definieren: etwa Kunden, die Ihre Webseite besucht haben oder auch Kunden, die spezielle Produktseiten angesehen haben.

Retargeting: Cookies streuen, Umsätze steigern

Doch woher weiß Google nun, welche Kunden Ihre definierten Seiten angesehen haben? Dies funktioniert mittels Cookies. Cookies sind kleine Dateien, die wie Markierungsfallen funktionieren. Wer die von Ihnen festgelegte Seite besucht, wird automatisch die Datei angeheftet und markiert. Markierte Personen bekommen Ihre Werbebanner auf Google- und Google Partner-Seiten zu sehen.

Im Gegensatz zu Remarketing fallen für Retargeting zusätzliche Werbekosten an. Wollen Sie Retargeting verwenden, sollten Sie ein dem Retargeting-Umfang entsprechendes Werbebudget einplanen. Doch Achtung, ein großes Retargeting-Budget bedeutet nicht gleich effektive Retargeting-Kampagnen. Wie bei anderen AdWords-Kampagnen, kann man durch eine unachtsame Technik auch mit Retargeting-Kampagnen hohe Summen in den Wind schießen.

Zudem birgt Retargeting die Gefahr, besonders bei zu häufigen Schaltungen als nervig und irrelevant wahrgenommen zu werden. Negative Wahrnehmungen wie diese treten vor allem bei zu häufigen Retargeting-Werbeschaltungen auf, wie eine Studie von InSkin Media herausgefunden hat. Werbungen, die hingegen nur 3 Mal gesehen wurden, wurden von den Nutzern häufig als hilfreich, relevant und positiv aufgefasst. Negative Assoziationen mit Retargeting werden außerdem häufig von der älteren Generation verzeichnet.

Sollten Sie Retargeting effektiv nutzen wollen, sollten Sie diese Fakten im Hinterkopf bewahren und Ihre Retargeting-Kampagnen darauf abstimmen. Im Allgemeinen ist es sinnvoll, die Daten und Ergebnisse Ihrer Remarketing-Kampagnen zu analysieren, um auf diesen Einblicken aufbauend die Effektivität zu steigern.

Remarketing vs. Retargeting: Was ist besser?

Ob Remarketing oder Retargeting: Welche Taktik für einen Verkaufsabschluss für Ihr Unternehmen besser funktioniert, müssen Sie selbst abschätzen oder im Zweifelsfall austesten. Im Idealfall setzen Sie auf eine Kombination aus beidem, um potentiellen Kunden am effizientesten zum Kaufabschluss zu bewegen.

Beachten Sie, dass beide Techniken Herausforderungen beherbergen können: Während Sie für das Remarketing die E-Mail-Adressen Ihrer Kunden und eine Möglichkeit zur eindeutigen Identifikation wie etwa ein Kundenkonto benötigen, stellt das zusätzliche Werbebudget einen nicht zu unterschätzenden Faktor des Retargetings dar.

Sie sehen: Die Wahl der passenden Technik zur erneuten Kontaktaufnahme mit potentiellen Kunden hängt stark von Ihrer individuellen Unternehmensituation ab. Eine kompetente Beratung aus professioneller Hand kann Ihnen helfen, Unsicherheiten zu beseitigen und die für Sie passende Strategie zu wählen. Die AdWords Agentur unterstützt Sie gern bei Ihrer Wahl.

Referenzen:
http://rejoiner.com/resources/remarketing-vs-retargeting-whats-the-difference/
https://support.google.com/adwords/answer/2453998?hl=en
http://www.inskinmedia.com/blog/retargeted-ads-put-half-people-buying/